Mama-Bär und ihre Babys sagen „Hallo“

Ich genieße jeden Tag in der Einsamkeit, drehe jeden Tag eine große Runde mit Cinder und Duke durch die traumhafte Natur, arbeite mit den anderen Pferden oder im Garten, brettere mit dem ATV durch unwegsames Gelände, koche in der wunderbaren Küche von Doug und Pat, nehme mein Sportprogramm wieder auf und verbringe ruhige Abende vor dem Kamin. Eigentlich ziemlich perfekt…

Nach 20 toten Hühnern jetzt auch noch der Hund?

Ein absolutes Highlight erlebe ich bei einem weiteren Ritt mit Cinder und Duke. Auf einem breiten Waldweg stoppen wir als wir rund 200 Meter entfernt einen Bären entdecken, der am Wegesrand steht. Als er uns erblickt, dreht er sich um und tapst zurück in das Dickicht. Einige Sekunden später ist er wieder da und kreuzt den Weg gefolgt von einem Bärenjungen. Ganz verzückt beobachte ich das Ganze von dem sicheren Rücken meines Pferdes. Den beiden folgt ein zweites Junges und dann kommt noch ein drittes aus dem dunklen Wald hervor. Ich bin ganz gebannt und unheimlich dankbar, dass ich das erleben darf. Kurz unkonzentriert ergreift Duke seine Chance und hetzt hinter der Bärenmutter und ihren Babys hinter mir. Mir bleibt das Herz stehen, ich brülle nach ihm, doch er ist bereits im Unterholz verschwunden. Ich bin absolut überfordert und weiß nicht, was ich machen soll. In meinem Kopf gehe ich bereits das nächste Telefonat mit Doug und Pat durch, in dem ich ihnen nun berichten muss, dass nach den 20 Hühnern nun auch der Hund tot ist – zerfleischt von einer Bärenmutter. Doch rund fünf Minuten später bricht Duke abgehetzt aus dem Wald heraus und ich bin zutiefst erleichtert.

Meine kanadischen Eltern kehren zurück

In der Zeit, die ich alleine auf der Farm verbringe, sehe ich insgesamt 10 Bären, zum Glück alle aus sicherer Entfernung und denke manchmal sehnsüchtig an Deutschland, wo die größte Gefahr im Wald ein Wildschwein ist. Doch das Landleben in Kanada gefällt mir – sehr! Und ich bin mehr als dankbar, dass ich diese besondere Erfahrung des Alleinseins dort machen darf. Still und heimlich plane ich schon, dass es auf jeden Fall ein zweites Mal auf der Farm geben muss. Ich freue mich richtig, als die Zwei nach ihrem 14-tägigen Urlaub wieder zurück sind und auch gleich ein befreundetes Pärchen mitbringen. Die Tage verbringe ich nun wieder mit Doug draußen, wir hacken Holz (oder lassen das Holz von der Maschine hacken), erneuern die Zäune rund um den Besitz und donnern mit den ATVs durch den Wald. An den Abenden genieße ich das wunderbare Essen von Pat und danach spielen wir meist eine Runde Karten am großen Küchentisch. Langsam plane ich auch meine Weiterreise und entschließe mich, die letzten Wochen meiner Weltreise nochmal in der Wärme – genauer zurück in Zentralamerika – zu verbringen.  Grob fasse ich Guatemala, Belize und Mexiko ins Auge und kontaktiere für weitere Tipps Kieran, ein Neuseeländer, den ich auf den San Blas-Inseln kennengelernt habe und der immer noch in Zentralamerika unterwegs ist. Und wie es manchmal so ist: Unsere Pläne passen gut zusammen und wir beschließen, dass wir uns in Guatemala treffen werden. Wenige Tage mache ich alles fix: ich buche meinen Flug nach Guatemala City und, es kostet mich riesige Überwindung, meinen Rückflug nach Hause. Nun das Ende des Abenteuers ein genaues Datum: Am 10. November wird mich der Flieger direkt von Cancun nach Frankfurt bringen. Uff!

Letzter Stop: Vancouver – again!

Mein letzter Abend mit Pat und Doug ein toller: Wir sind bei Freunden zum Dinner eingeladen und speisen fürstlich. Ich merke, dass es mir schwer fallen wird, die beiden und all meine Tiere zurück zu lassen. Doch das ist nun mal das Reise-Leben! Am nächsten Morgen nehme ich Abschied von Pat und all meinen Vierbeinern bevor mit Doug zum Greyhound-Bus bringt.

Nach knapp acht Stunden erreiche ich endlich, mal wieder, Vancouver. Fühlt sich fast schon wie ein Zuhause an. Dort erwartet mich am Busbahnhof Dot, den ich in Ecuador kennengelernt habe. Wir verbringen einen letzten tollen Abend in VAN City, bevor es am nächsten Morgen für mich über Denver nach Guatemala City geht.

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Ein weiterer Ausritt mit Cinder und Duke vor traumhafter Kulisse

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Der Blick von der Terrasse

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Die Nachttemperaturen sind eisig

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Und abends mit Ivy kuscheln

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Es wurde ein Bär gesichtet und wir gucken mal nach…

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Canada-Girl

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Ein kanadisches Badezimmer

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Happy Birthday, Doug!

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Pat, Doug, ich und Eisbär

Von der PR-Managerin zur Tatortreinigerin: Wie lässt man zwanzig tote Hühner im kanadischen Backland verschwinden?

Das eigentlich Besondere an meinem ersten Workaway ist, dass ich die Farm für knappe  zwei Wochen alleine betreuen werde. Ausgestattet mit einer Liste von Telefonnummern für den Notfall verabschieden mich Doug und Pat am frühen Morgen um sich auf die Reise in die USA zu machen. Am Tag zuvor haben Doug und ich eine ausgedehnte Shopping-Tour in 100 Mile House gemacht, damit ich in den zwei Wochen nicht verhungere. Ehrlich gesagt, freue ich mich riesig darauf, jeden Tag in dieser toll ausgestatteten Küche für mich zu kochen.

Und auf einmal ganz alleine

Als die beiden vom Gelände fahren, setze ich mich erst mal mit einer Tasse Kaffee in die Küche und überlege mir, wie ich meinen Tagesablauf so in den kommenden Tagen gestalte. Ich habe einige Aufgaben übertragen bekommen, die ich neben dem Versorgen der Tiere übernehmen werde, doch Doug und Pat haben es wirklich gut gemeint. Um zu wenig Freizeit muss ich mir auf keinen Fall Gedanken machen.

Keine Angst vor Psychopathen

Der erste Tag läuft entspannt ab, ich versorge meine Tiere, fahre mit dem ATV die Zäune ab, drehe mit Cinder und Duke eine Runde durch das traumhafte Gelände und sitze am späten Nachmittag glücklich auf der Terrasse und genieße die Sonne mit Ivy auf meinem Schoß. Nachdem ich wenig später meine letzte Runde durch die Ställe gedreht habe, stelle ich mich in die Küche und bereite mir ein leckeres Abendessen zu, dass ich mit echtem Qualitätsfernsehen (auch in Kanada gibt’s den Bachelor) zu mir nehme. Als ich so alleine im Nirgendwo in den riesigen Haus sitze, wird mir zunächst schon ein wenig mulmig. Mulmig vor allem deswegen, weil ich an die unabgeschlossenen Türen denke. Bevor Doug und Pat abgereist sind, habe ich mich nach den Schlüsseln erkundigt und er hat mich ein wenig verständnislos angeschaut. Er erklärte mir, dass er keine der Türen jemals abgeschlossen habe und daher gar nicht wüsste, wo die Schlüssel sind. Gut, dann bleiben die Türen eben offen…

Schock am ersten Morgen alleine

Die erste Nacht überstehe ich bestens, ich schlafe entspannt und mache mir keine Gedanken, über irgendwelche Psychopathen, die mich im Schlaf ermorden möchten. Meine Tierpflege-Routine beginnt pünktlich am nächsten Morgen und nachdem ich Duke und die Ziegen versorgt habe, mache ich mich auf zum Hühnerstall. Nachts sind die Tiere immer geschützt im Stall und tagsüber draußen. Ich öffne die Stalltür und bleibe wie angewurzelt mit weit aufgerissenen Augen stehen.  Zwar hüpfen mir einige der Hühner wie jeden Morgen freudig entgegen, doch mein Blick ruht auf den Tieren die leblos am Boden liegen. Ich kann nicht glauben, was ich da sehe und muss näher herangehen um Gewissheit zu bekommen. Vor mir liegt knapp die Hälfte der Tiere tot auf dem Stallboden. Ich kann mir nicht erklären, was passiert ist, suche zunächst nach Bisswunden oder ähnlichem, da ich mir keine andere Todesart erklären kann. Doch ich finde…nichts! Die Körper sind auf den ersten Blick unverletzt nur eben tot! Meine Gedanken überschlagen sich und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich stürze ins Haus und rufe mit bebender Stimme Doug an.  Die beiden sind gerade 24 Stunden weg und schon bricht die Katastrophe über mich herein… Doug beruhigt mich und versichert mir, dass er weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe. Er ist dankenswerter Weise sehr entspannt und wir überlegen, wie ich die Viecher am besten loswerde. Denn einfach mal so 20 Hühner entsorgen ist in Kanada recht schwierig. Sie müssen tief vergraben werden, damit Bären, Wölfe und Bergpumas sich nicht an den Kadavern satt futtern. Doug erklärt mir, dass ich seinen Freund Erik bitten soll, mir ein Loch im Wald mit dem Bagger auszuheben (ja, sowas gehört in Kanada zur Grundausstattung). Also gilt mein nächster Anruf Erik, der mir gleich eröffnet, dass er erst morgen einsatzbereit ist. Spitze! Und was mach ich dann mit den 20 angegammelten Hühnern? Ok, das wird wohl wieder mal ein nächster Riesenschritt aus der Komfortzone heraus. In Regenjacke, Gummistiefeln und mit Gummihandschuhen bewaffnet, mache ich mir zurück auf den Weg zum Ort des Grauens. Eins nach dem anderen schnappe ich mir die Hühner an den Beinen und schmeiße sie schwungvoll in einen kleinen Container. Dabei wird mir in regelmäßigen Abständen schlecht, denn der Geruch ist bereits jetzt schon mehr als unangenehm.  Und über die schon leicht steifen toten Körper, die ich durch die Gummihandschuhe spüre, wollen wir gar nicht sprechen.

Ist ja klar, dann auch noch ein Bär

Kurze Zeit später habe ich alle Hühner in den Container gepackt und hieve das sauschwere Ding auf die Ladefläche des ATVs, ständig mit Übelkeit kämpfend. Diesen fahre ich dann in die große Scheune und stelle ihn dort bärensicher ab. Es ist kurz nach neun und der Tag ist eigentlich schon für mich gelaufen. Bei allen anderen Aufgaben muss ich immer wieder an die 20 Leichen denken, die in der Scheune auf ihre Beerdigung warten. Am frühen Abend tappe ich daher auch recht verwirrt mit Duke los um einen kleinen Abendspaziergang zu machen. Rund einen Kilometer weg von der Farm biegen wir im Wald um eine Ecke und da steht er, mein erster Bär. Ich kann nicht glauben, dass mir das jetzt auch noch passieren muss. Denn natürlich habe ich an diesem Tag keinen Bearbanger dabei und bin völlig wehrlos bis auf Duke an meiner Seite. Der Bär ist zum Glück ein Stück entfernt, doch er hat uns bereits entdeckt. Ich durchforste mein Gehirn, was nun die richtige Verhaltensweise ist und entscheide mich dafür, mit zwei Ästen bewaffnet (sich groß machen) ganz langsam und ruhig den Rückwärtsgang einzulegen. Dieser Bär ist gnädig und verschwindet kurz darauf im Dickicht.

Entsorgung der Leichen – mit dem Bagger

Als ich zu Hause ankomme, bin ich komplett durchgeschwitzt und einfach nur froh, als ich die Haustür zumache und den Tag für mich beende. Denn ich weiß, dass der nächste nicht viel besser wird, der erste Programmpunkt lautet: Beerdigung! Voller Grauen öffne ich morgens noch vor dem Frühstück die Scheune und bin erleichtert, dass ich mich bei dem Geruch nicht direkt übergebe. Ich starte den ATV und brettere mit den stinkenden, gammelnden Hühnern auf der Ladefläche und einem äußerst begeisterten Hund, der immer wieder seine Kreise um den ATV zieht, über hubbelige Feldwege Richtung Wald. Wenn es nicht so traurig und eklig wäre, wäre das Bild, das ich hier abgebe, die perfekte Vorlage für eine Klamauk-Komödie. Und natürlich passiert dann auch noch, was bei meinem Fahrstil passieren musste: Der Container gibt und ich verliere zwei Hühner. Also, anhalten, Handschuhe an und die zwei blauangelaufenen Viecher wieder einsammeln und weiterfahren. Auf der Lichtung im Wald treffe ich Erik, der bereits ein immenses Loch ausgehoben hat. Wortkarg schleppen wir den Container samt Inhalt zu dem Loch und werfen die Hühner in ihr Grab. Der Gestank ist unglaublich und ich befürchte, dass ich mich letztendlich doch noch übergeben muss. Aber nein, ich schlage mich wacker!!! Als ich wieder auf der Farm ankomme, bin ich wirklich stolz auf mich und wundere mich doch, wie handfest ich so als kanadisches Horsegirl bin…

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Die Truthähne haben das Massaker bestens üebrstanden

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Mein bester kanadischer Freund: Duke

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Duke ist bei allem dabei, auch beim Yoga auf der Terrasse

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Eine große Pferdeliebe: Cinder

 

Wiedersehen in Whistler…

Ich sitze aufgeregt hinter dem Steuer unseres Leihwagens: nur noch ein Zwischenstopp in Kamloops und dann erreichen wir Whistler. Die Kleinstadt rund 120 km entfernt von Vancouver ist sicherlich ganz nett, aber sie alleine ist es nicht, die mein Herz schneller schlagen lässt. Vielmehr ist es Glen, der Australier, den ich an meinem Geburtstag im Mai, in Nicaragua kennengelernt habe und mit dem ich einige Zeit durch Zentralamerika gereist bin. Er lebt in Whistler und wir sehen uns nach knapp drei Monaten wieder…

Nun gut, aber es sind ja noch einige Kilometer bis wir in Whistler ankommen. Wir lassen die Rocky Mountains hinter uns und fahren in den Sommer zurück. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und damit auch die Laune! Mit offenem Fenster und lauter Musik brettern wir über die kanadischen Straßen und lassen die malerische Natur an uns vorbeigleiten bis wir am frühen Abend in Kamloops ankommen. Dort verbringen wir den Abend in der kleinen Stadt, lassen uns das Dinner in einem der Straßenrestaurants schmecken und kriechen einige Stunden später in die Zelte.

Der kanadische Sommer ist zurück

Der nächste Morgen ist beinahe schon unwirklich: Die Sonne scheint, es ist warm und ich genieße mein Frühstück mit Blick auf den Thompson-River. Endlich, der kanadische Sommer ist zurück! Da steigt die Vorfreude auf die nächsten Tage nochmal mehr. Wie immer in Kanada ist auch der Weg nach Whistler das Ziel! Die Straßen führen uns durch Flusstäler, durch dunkelgrüne Wälder, an strahlend blauen Seen und reißenden Wasserfällen vorbei. Den meisten ist Whistler als einer der beliebtesten Skiorte in Nordamerika ein Begriff, 2010 war es auch Austragungsort der Olympischen Winterspiele. In Kanada hat es vor allem den Ruf, sehr teuer zu sein. Bevor wir das kleine Airbnb Appartment beziehen, das wir für die kommenden Tage gemietet haben, machen wir unseren ersten Hike rund um Whistler. Entlang des Cheakamus River wandern wir durch die Wälder rund um den Ort und freuen uns über die warme Sonne. Kaum zu glauben, dass wir vor zwei Tagen noch mit Minusgraden zu kämpfen hatten und nun in kurzer Hose herumturnen.

Wandern, feiern und entspannen in Whistler

Auf dem Weg in unser Zuhause für die nächsten Tage kaufen wir ein und lassen Tim freie Hand. Der kann sich in Küche der süßen Wohnung komplett austoben, denn eigentlich ist Tim Küchenchef auf Privatyachten und freut sich nach knapp zwei Wochen endlich mal was anderes als Dosenravioli kredenzen zu können. So verbringen wir den ersten Abend mit wunderbarem Essen und leckerem Wein bevor wir uns mit Glen ins legendäre Nachtleben des Skiortes stürzen. Für uns Europäer mutet das Ausgehen in Kanada immer etwas komisch an, denn wo wir gerade mal in die Clubs einfallen wird in Kanada schon die letzte Runde eingeläutet. Macht in diesem Fall aber garnix…

Das vierte „Auf Wiedersehen“

Die kommenden Tage in Whistler sind ein Traum! In einer Tagestour erklimmen wir nach einer Nacht mit sehr wenig Schlaf die Joffre Lakes in der Nähe von Pemberton. Das sind der Lower Lake, Middle Lake und Upper Lake, der sich letztendlich auf 1564 m Höhe befindet und einen perfekten Blick auf den Matier-Gletscher bietet. Die Farbe der Seen erinnert mich sofort an den Lake Moraine, den auch sie strahlen in einem auffälligen Türkis, hervorgerufen durch das Rock Flour. Am Abend fallen wir todmüde ins Bett und ich freue mich auf einen faulen, gemütlichen Sonntag, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass ich einfach mal fast nichts mache. Das aber in bester Gesellschaft. Die Zeit in Whistler vergeht wie im Fluge und mir fällt es schwer, mich mal wieder von Glen zu verabschieden. Aber darin sind wir mittlerweile ja schon Profis. Die Stimmung im Auto ist gedrückt als wir uns auf den Rückweg nach Vancouver machen. Tim und ich verbringen noch einen tollen letzten Tag auf Granville Island zwar bei strömendem Regen, aber mit Biertasting zusammen bevor wir auch wir uns voneinander verabschieden müssen. Am nächsten Morgen breche ich mit den Greyhound-Bus nach 100 Mile House auf. Dort werde ich mein erstes Workaway im kanadischen Backland erleben und vier Wochen auf der kleinen Farm von Pat und Doug leben. Das nächste Abenteuer wartet schon…

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Auf dem Weg nach Kamloops

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Tim kauft ein!

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Der erste Hike rund um Whisthler

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Downtown

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Chef Timmy hat gekocht

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Auf dem Weg zum höchsten Joffre Lake

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Schon wieder dieses Blau

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Seht Ihr den Gletscher?

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Alle drei zusammen – die Joffre Lakes

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Rocky Mountains, Columbia Icefield, Lake Louise und Lake Moraine: Kanadas Natur zeigt, wie es sein muss!

Der unglaublich schöne und beeindruckende Icefields Parkway bringt uns durch die Rocky Mountains ganz langsam in Richtung Banff. Der Parkway gilt mit Recht als eine der schönsten Fernstraßen der Welt, er schlängelt sich sanft durch die Rocky Mountains von Jasper bis nach Banff. Wenn man ihm folgt, kommt man zwangsläufig an einer der Hauptattraktionen vorbei: dem Columbia Icefield. Als wir in Jasper aufbrechen, sind die Temperaturen frisch, doch noch erträglich. Je höher wir uns in den Rockys schrauben, desto kälter wird es auch. Das merken wir auch an dem Regen, der sich ganz langsam in Schnee verwandelt. Perfekt!

Im Schnee ans Columbia Icefield

Angekommen am Columbia Icefield ist alles Dank des Schneeregens grau in grau – bis auf das Eisfeld. Es leuchtet durch den Schneeregen und das graue Geröll noch weißer und wir machen uns auf den Weg, um es aus der Nähe zu betrachten. Mal wieder zeigt sich, dass wir vier mittlerweile absolute Spezialisten sind, wenn es darum geht, den Lagenlook wintertauglich zu machen. Man kann mit zwei Leggins, zwei Pullis und einer Regenjacke ohne weiteres ein paar Stunden kanadischen Herbst (entspricht einem deutschen Winter) überstehen. Je näher wir dem Columbia Icefield kommen, desto beeindruckender ist es: Mit einer Fläche von 325 km², einer Dicke von 100 bis 365 m und einer jährlichen Schneefallmenge von sieben Metern ist es einer der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises. Ich bin ja eher der rationale Typ, aber wie so oft schon auf dieser Reise bin ich zutiefst von der Natur und ihren Wundern beeindruckt und einfach nur unglaublich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, all das mit eigenen Augen sehen zu dürfen.

Bitte keine weitere Nacht im Zelt…

Durchgefroren und zitternd setzen wir nach unserem Ausflug zum Eisfeld im Auto und beratschlagen wie es weitergehen soll. Bis Banff, unserm nächsten Ziel, sind es noch knappe 200km und die Aussicht, die nächste Nacht wieder in einem Zelt zu verbringen lässt uns noch mehr zittern. Dank des Lonely Planets wissen wir, dass auf unserem Weg ein Hostel liegt und schicken ein kleines Stoßgebet, dass dieses noch vier Betten für die Nacht frei hat. Wir kämpfen uns weiter durch den Schneeregen und als wir an dem Hostel eintreffen, haben wir Glück. Wir können die Nacht dort verbringen. Als erstes bekommen wir von dem Ranger eine genaue Einweisung, denn das Hostel ist ein sogenanntes Wilderness Hostel: Keine Duschen, nur Außentoiletten, keine Heizung – aber es gibt Holzöfen und eine Sauna, die man selbst mit Feuerholz anheizen kann. Hört sich für den normalen Reisenden jetzt eher abschreckend an, aber für uns ist es wie ein 5 Sterne Hotel im Vergleich zu den Nächten im Zelt.

Wir genießen den Abend am offenen Kamin, in der Sauna und im warmen Bett bevor es am Morgen auch schon weitergeht. Banff erwartet uns! Und je näher wir dem Städtchen kommen, desto milder wird es auch wieder. Zum Glück!!! Ach und was soll ich sagen, Banff ist einfach ein Träumchen, das ist mir gleich klar, als wir in den Ort einfahren…

Banff, was bist du nett

Mit knapp 7.600 Einwohnern ist es die größte Ortschaft innerhalb des Banff-Nationalparks in der kanadischen Provinz Alberta. Es liegt auf rund 1400m Höhe am Osthang der Rocky Mountains und der Blick, den man im Ort auf die Berge hat, ist der Knaller. Unser erster Weg führt uns wie immer in die Touristeninformation und wir kümmern uns um einen Zeltplatz für die Nacht. Dieser ist etwas außerhalb und liegt wieder mal idyllisch in einem Wäldchen in der Nähe des Two Jack Lakes. Wir bauen schnell die Zelte auf, richten uns etwas ein und dann geht es auch schon zurück in den Ort. Dort picknicken wir mit Blick auf die Berge, schlendern durch die Straßen, kehren bei Starbucks ein (Internet und Kaffee) und kaufen bei einem kleinen Bummel Winteraccessoires: Mütze und Handschuhe machen in Anbetracht der nächsten Tage im Zelt absolut Sinn!

Am Abend gehen wir aus, das kann man hier ganz gut, denn viele Australier machen das Örtchen zur kleinen Partyhochburg. Die Vorfreude auf unser Zelt hält sich bei uns allen in Grenzen als wir in der kalten Nacht langsam zurück auf den Zeltplatz fahren. Nach der kühlen Nacht, schmeißen wir uns früh am Morgen ins Auto und fahren in den Ort. Dort führt uns der erste Weg mal wieder zu Starbucks – Internet und Frühstück! Nachdem wir uns aufgewärmt haben und es auch draußen langsam milder wird, geht es weiter: wir haben einen Hike rund um Banff geplant, der uns am Ende zu den Hotsprings (Yeah, mal wieder duschen) führt. Dort lassen wir den Nachmittag im warmen Wasser ausklingen bevor es zum Abendprogramm wieder nach Banff geht. Dort planen wir bei leckerem Abendessen eines (meiner) Highlights des Kanada-Trips: Es geht an den Lake Louise und den Lake Moraine. Googelt man Bilder von Kanada, kann man davon ausgehen, dass unter den Toptreffern auf jeden Fall Lake Louise dabei ist. Also sind meine Erwartungen sehr hoch als wir am nächsten Morgen bei traumhaften Wetter mit Sonnenschein den Highway entlang brettern.

Das muss man gesehen haben: Lake Louise

Wir schlängeln uns die Berge hoch bis wir den Parkplatz erreichen. Mit einer nicht gerade geringen Anzahl weiterer Besucher laufen wir die letzten Meter bis der See vor uns liegt. Und ja, er ist genauso wunderschön wie ich es von all den Bildern kenne. Das unglaubliche Türkis des Sees sticht einem als erstes ins Auge und man fragt sich, wie die Natur eine so fast künstliche Farbe hinbekommt. Dafür gibt es eine Erklärung: die Farbe stammt von Steinmehl, das von Gletscherschmelzwasser in den See gespült wird. Auch für uns muss der See für eine ausgedehnte Fotosession herhalten und somit entstehen hier einige meiner Lieblings Kanadabilder. Wir wandern um den See und genießen immer wieder den Blick auf das Wasser vor der wunderbaren Kulisse der Rocky Mountains.

Geht`s noch schöner? Jaaa…

Als wir nach einigen Stunden wieder im Auto sitzen um Lake Moraine anzusteuern, sind wir sicher, dass Lake Louise nicht zu toppen ist. Tja, aber Kanada lehrt uns eines Besseren. Denn Lake Moraine ist einer der schönsten Plätze an, denen ich je war. Der See liegt etwas höher als Lake Louise auf knapp 1900m im Valley of the Ten Peaks, dem Tal der zehn Gipfel der Wenkchemna Range und wird von Gletschern gespeist. Wir klettern auf einem Wanderweg einen Berg hoch um den Blick auf die ganze Schönheit des Sees genießen zu können. Und als wir oben ankommen, verschlägt es uns die Sprache. Dachten wir ein paar Stunden zuvor, die Farbe des Lake Louise sei unnatürlich, glaube ich jetzt, dass vor uns jemand einen überdimensionalen Farbtopf platziert hat. Der See strahlt in einem milchigen Türkis und reflektiert Sonne und Berge in seiner Oberfläche. Die fast schon künstliche Färbung ist auf die Partikel des Gletscherabriebs zurückzuführen, die das Licht reflektieren. Andächtig bleiben wir sitzen und genießen einfach nur das Bild! Irgendwann reißen wir uns dann doch los und erkunden die Wanderwege um den See bevor wir uns langsam auf den Rückweg nach Banff machen, wo wir unseren letzten Abend verbringen. Nächstes Ziel auf unserem Roadtrip: Whistler. Und Glen…

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4 Grad – aber es wird noch kälter auf dem Icefield Parkway

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Columbia Icefield

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Wilderness Hostel in den Rockys

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Vorsicht Bär!

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Gut, das gehört in Kanada dazu!

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Die Rocky Mountains rund um Banff

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Morgen Routine in Banff

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Ohne Bärspray kein Zutritt!

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Auf dem Weg zum Lake Louise

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Lake Louise – ein Traum

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Lake Moraine

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Hike um den Lake Moraine

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Kanadische Sommernächte im Zelt

Camperleben zwischen Vancouver und Jasper – von Luxus keine Spur!

Sagen wir es mal so, ich war nie ein großer Fan des Zeltens und habe mir eigentlich vor Jahren geschworen, dass ich das nicht mehr mache. Doch wie so oft zuvor auf meiner Weltreise bewege ich mich in Kanada erneut aus meiner Komfortzone heraus und plane einen Roadtrip inklusive Zelten. Und ich meine ZELTEN, nicht die die komfortable Übernachtung in einem Camper-Van wie in Australien oder auf Hawaii. Nein, so richtig mit Zelt, Schlafsack und Isomatte. In Kanada führt da leider kein Weg dran vorbei, wenn man sein Reisebudget nicht komplett sprengen will. Hostels und Hotels sind wirklich unverhältnismäßig teuer und vor allem oft auf Monate hin ausgebucht – nichts also für meine doch sehr spontane Art des Reisens. Mein Glück ist es, dass ich nur ein sehr grobes Wissen darüber habe, was beim Zelten in Kanada so auf mich zukommen wird – denn sonst hätte ich mir das vielleicht gespart.

Auf in die kanadische Wildnis

Bewaffnet mit Zelten, Schlafsäcken, Isomatten, Kühlbox, Essen und unserem sonstigen Gepäck nehmen Tim, die zwei Schweizerinnen und ich in Vancouver unseren Leihwagen in Empfang. Ein tolles Gefährt: Ein SUV mit allem Schnick und Schnack, den vornehmlich ich in den kommenden zwei Wochen durch die kanadische Wildnis steuern werde. Vancouver, meine neue Liebe, verlassen wir bei Sommertemperaturen um die 30 Grad und machen uns auf den Weg nach Clearwater, dem ersten Stopp unseres Trips, rund 500 km nordöstlich. Bei der Planung des Trips wurden mir mal wieder, ähnlich wie in Australien, die Dimensionen bewusst. In Kanada fährt man ganz locker tausende von Kilometer um sein Ziel zu erreichen, da das Land so unglaublich groß ist. Wir konnten uns bei der Planung nur auf die absoluten Highlights konzentrieren, da wir einfach zu weite Distanzen in zu wenig Zeit hinter uns bringen mussten. Nach Clearwater sollen Jasper, Banff und Whistler folgen bevor wir wieder nach Vancouver zurückkehren.

Welcome to Bear-Country

Sobald wir Vancouver verlassen haben stoppen wir immer wieder unser Auto um die wunderschöne Landschaft zu bestaunen und das Sommerwetter zu genießen. Die Weite, die mir dieses Land bietet ist eine wahre Wohltat für mein Auge. Unser Mittagessen besteht aus einem Picknick an einem idyllischen Örtchen und ich freunde mich in diesem Moment immer mehr mit dem Zelten an, wenn ich dafür solch eine Natur genießen kann. Natürlich ist man in Kanada immer etwas in Habachtstellung, dafür sorgen die Warnschilder, die überall wie hier im Wells Gray Nationalpark zu finden sind. Diese erklären, wie man sich in Sicherheit bringt, sollte man auf einen Bären, Wolf oder Puma treffen. Es ist ein komisches Gefühl, nur mit einem Zelt unterwegs zu sein und zu wissen, dass in den Wäldern um uns herum Raubtiere leben, die wir in Deutschland bestenfalls nur aus dem Zoo kennen.

Wer braucht schon warmes Wasser?

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit steuern wir einen Campingplatz in der Nähe von Clearwater an, um dort die Nacht zu verbringen. Wir suchen uns eine Parzelle, stellen die Zelte auf und erkunden das weitläufige Gelände. Campingplätze in Kanada oder sagen wir besser die, die wir auswählen, unterscheiden sich stark von denen in der Heimat (die ich kenne). Sie erstrecken sich meist über riesige Flächen, so dass man oft seinen direkten Nachbar nie zu Gesicht bekommt. Der größte Luxus ist die eigene Feuerstelle mit (oft) einem Picknick-Tisch und passender Bank. Fließendes (kaltes) Wasser gibt es natürlich, doch die Toiletten sind dann doch oft Plumpsklos und Duschen suchen wir meist  vergebens. Aber dafür wurden wohl Feuchttücher entwickelt…

Dosenravioli am Lagerfeuer

Am Lagerfeuer gibt es Ravioli und Wein bevor wir in unsere Zelte krabbeln. Ich interpretiere in dieser Nacht jedes Astknacken als potenziellen Bärangriff und stopfe mir irgendwann genervt die Ohrstöpsel ins Ohr um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu finden. Das Frühstück am nächsten Morgen nehmen wir an den atemberaubenden Helmcken Wasserfällen ein. Diese stürzen sich über 140 Meter in die Tiefe und sind somit die vierthöchsten in Kanada. Das Bild ist ein Traum: Die Sonne schickt ihre Strahlen in den tosenden Wassernebel und zaubert dadurch dutzende kleine Regenbögen. Über eine Stunde sitzen wir am Wasserfall und beobachten die Wassermassen. Irgendwann eisen wir uns los und machen uns auf zum nächsten Ziel, denn vor uns liegen knapp 350 km bis wir in Jasper ankommen.

Sommer in Kanada heißt nicht, dass es warm sein muss

Bereits am Morgen durften wir erfahren, dass Sommer in Kanada nicht unbedingt bedeutet, dass es auch in der Nacht bei angenehmen Temperaturen bleibt. Nur knapp fünf Grad waren es nachts was in einem Zelt schon recht frisch ist. Im Laufe des Tages ändert das sich Dank der warmen Sonne. Auf unser Fahrt wechselt die Temperaturanzeige in unserem Auto stündlich: Nach dem kühlen Morgen erreichen wir am Mittag Spätsommertemperaturen von 25 Grad um uns dann, je näher wir Jasper kommen und somit auch an Höhe gewinnen, bei knapp 16 Grad einzupendeln. Unser erster Weg in dem kleinen Ort mit ca. 4.200 Einwohnern im Jasper-Nationalpark führt uns in die Touristeninformation, in der wir mit unzähligen weiteren Touristen darauf warten zu erfahren, ob es irgendwo ein Plätzchen für unsere Zelte gibt. Wir haben Glück: auf einem der Overflow-Plätze, die nur geöffnet werden, wenn alles andere schon voll ist, dürfen wir bleiben. Auch hier gilt mal wieder die höchste Bären-Warnung und all die Informationszettel über Bär-Sichtungen rund um Jasper hinterlassen bei mir doch ein mulmiges Gefühl. Laut Touristeninformation darf man in dieser Zeit des Jahres Wanderungen auch nur mit einem Minimum an vier Personen und der Mitnahme von Bärspray machen. Ok, habe ich mir gemerkt! Einen weiteren guten Tipp bekommen wir: Da unser Campingplatz mal wieder nicht über Duschen verfügt, wird uns empfohlen, doch einfach einen Besuch der heißen Quellen einzuplanen.

Zelten im Jasper-Nationalpark

Bevor wir unseren Zeltplatz ansteuern, stoppen wir am wunderschönen Lake Annett, der zwischen Jasper und dem Maligne Canyon liegt. Unser Abendessen bereiten wir auf einer der kleinen Grillstationen und als Nachtisch gibt es die wunderbaren S’mores. Dafür rösten wir Marshmallows über dem Feuer und legen sie danach mit einem Stück Schokolade zwischen zwei Kekshälften. Sooo lecker…

Meine Rettung: Die Miette Hot Springs

Nach einem Hike durch den Nationalpark am kommenden Tag verbringen wir den Nachmittag in den Miette Hot Springs. Und das ist eine wahre Wohltat. Endlich wieder warmes Wasser! Wir drücken uns stundenlang in den bis zu 40 Grad warmen Pools herum und genießen die grandiose Aussicht auf die Rocky Mountains um uns herum. Doch leider können wir nicht ewig bleiben und schlagen am frühen Abend den Weg zum nächsten Campingplatz ein. Dort werden wir an der Rezeption darüber aufgeklärt, dass hier ein „kleiner süßer Schwarzbär“ wohnt, der eigentlich ganz friedlich ist, man ihm aber im Dunkeln nicht zu nahe kommen sollte. Aha!

Muss man bei Minusgraden zelten?

Diese Nacht wir eine echte Bewährungsprobe. Und nicht wegen des Bären – den bekommen wir nicht zu Gesicht. Vielmehr weil es wirklich kalt wird in dieser Nacht, wir rutschen das erste Mal in die Minusgrade ab. Für eine der Schweizerinnen wird es zu kalt und sie verbringt die Nacht im Auto. Ich bin meinem dicken Schlafsacke von Nacht zu Nacht dankbarer, dass er die Temperaturen einigermaßen erträglich macht. Am Morgen sind wir alle etwas steif und beratschlagen, ob wir die kommende Nacht nicht besser in einem Hostel verbringen sollen. Doch das ist in der High-Season in Kanada nicht so leicht – wie wir kurz darauf erfahren müssen…

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Apple Gang

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Unser erster Campingplatz in der Nähe von Clearwater

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Durch und Durch Kanadier: Karohemden sind Pflicht!

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Dosenravioli sind kein kulinarisches Highlight

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Wunderschön: Helmcken Falls

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Erste Sonnenstrahlen über den Gipfeln

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Wandern macht in Kanada schon was her

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Abendessen am Lake Annett

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S’mores. Hmmmm

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Lake Annett

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Jasper-Nationalpark

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Miette Hot Springs

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Und zack verliebt! Vancouver schafft es direkt in mein Herz

So, schnell geht’s und schwupps bin ich verliebt: Vancouver heißt meine neue Liebe! Aber ich beginne mal von vorne. Ein Flieger bringt mich von Tampa über Dallas in die grandiose Stadt im äußersten Westen Kanadas und schon der Flug ist ein kleines Geschenk. Denn neben mir sitzt Tim, Australier, der als Chefkoch auf Privatyachten arbeitet. Einen Großteil des Fluges verbringen wir damit zu quatschen und verstehen uns super. Angekommen in Vancouver zeigt sich Kanada zunächst nicht von seiner besten Seite. Der Officer an der Immigration stuft mein Reiseverhalten als äußerst verdächtig ein und will ganz genau wissen, wie ich mir dieses Jahr leisten kann, warum ich meinen Flug so kurzfristig gebucht habe und wann ich denn dann auch wieder ausreise. Tim hingegen braucht nur eine Minute und wartet auf der anderen Seite auf mich. Nach 15 Minuten darf auch ich weiter und bin erleichtert. Doch zu früh gefreut, denn Tim macht mir einen Strich durch die Rechnung. Ich habe bereits den Zoll passiert als hinter mir jemand meinen Namen ruft. Tim wurde rausgewunken und hat dem netten Beamten gesagt, dass wir „irgendwie schon“ zusammen reisen. Somit verbringe ich weitere 10 Minuten mit einer Beamtin, die sehr oberflächlich mein Gepäck checkt und mir ganz klar sagt, dass sie eigentlich nicht weiß, warum ich zum Check musste. Draußen warte ich letztendlich eine knappe Stunde auf  Tim, der arme Kerl!

Liebe auf den ersten Blick

Nachdem ich mich von Tim, der von seiner Cousine abgeholt wird, verabschiedet habe, steige ich in den Zug um zu meinem Hostel zu kommen. Als ich aus dem Bahnhof komme, passiert es: Ich verliebe mich in Vancouver! Sofort fühle ich mich wohl, obwohl es bereits Dunkel ist und ich nur einen Bruchteil der Schönheit sehe. Bei milden Temperaturen schlage ich den Weg in Richtung Gastown ein und kann es kaum erwarten am kommenden Tag die Stadt zu erkunden. Ich starte am Vormittag bei angenehmen 25 Grad meinen Rundgang durch Vancouver, schlängele mich durch die Massen auf der Granville Street, bestaune die Wasserflugzeuge am Canada Place und  verrenke mir den Hals als ich zu den Skyscrapern aufblicke. Die Metropole erinnert mich an Sydney und ich kann mir bestens vorstellen hier zu leben. Auf jeden Fall im Sommer! Am Nachmittag treffe ich Tim und wir planen einen Roadtrip, der uns von Vancouver über Clearwater und Jasper nach Banff führt. Weiter soll es nach Kamloops und Whistler gehen, wo ich Glen besuchen werde. Rund zwei Wochen planen wir für dieses Abenteuer und rekrutieren über Facebook noch zwei Schweizerinnen, die uns begleiten werden. In drei Tagen geht es los, der Mietwagen ist gebucht.

Die grüne Oase: Stanley Park

Solange genieße ich aber noch Vancouver. Den Abend verbringe ich im wunderbaren Gastown, wo sich eine Micorbrauerei an die nächste anschließt und man perfekt ausgehen kann. Der nächste Tag gehört ganz und gar Stanley Park. Ich miete ein Fahrrad und fahre bei wunderbarem Wetter (rund 30 Grad!) durch die grüne Oase der Stadt. Stanley Park ist ein riesiger wunderschöner Stadtpark, durch den sich knapp 200 km Spazierwege ziehen. Man findet dort Urwälder, Totempfähle und Strände. Immer wieder stoppe ich, mache ein kleines Picknick am Strand und beobachte dabei eine der Robben, die im Wasser spielen und bewundere die Kanadier, die trotz eisiger Wassertemperaturen sich mutig in die Fluten stürzen. Meine Radtour lasse ich am English Bay Beach in einem der vielen Straßencafés ausklingen bevor es zum Ausgehen nach Yaletown geht.

Ein Abschied auf Zeit

Mir fällt es richtig schwer, mich von Vancouver zu verabschieden und mich auf die Straße zu begeben, um unseren Campingtrip zu starten. Diese Stadt hat es wie Sydney direkt in mein Herz geschafft und ich fühle mich ihr auf unerklärliche Weise verbunden. So gebe ich ihr vor meiner Abfahrt ein Versprechen: Vancouver, ich komme wieder…

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Die Skyline in Vancouver

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The Gastown Steam Clock

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Mitten in Gastown

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Das Flatiron-Building in klein

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Sonnenuntergang am Hafen

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Die Skyscraper kann man ruhig bewundern

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Hausboote im Yachthafen

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Totempfahl in Stanley Park

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Sightseeing mit Eva

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Vancouver macht mich glücklich!

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Die Lions Gate Bridge von unten

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Mit dem Rad durch Stanley Park

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Und als Abschluss einen Eiskaffee am English Bay Beach

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